Internationale Zusammenarbeit

Der von Menschen verursachte Klimawandel macht nicht an den Grenzen der Nationalstaaten halt. Somit muss eine effektive nationale Klimapolitik immer in eine globale Agenda eingebettet sein.

Um das Potential von Wasserstoff im Sinne des Klimaschutzes zu nutzen, setzt die Bundesregierung mit der Nationalen Wasserstoff-Strategie (NWS) auf einen ambitionierten Ausbau von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen. Um den Energieträger in Zukunft auf breiter Basis einsetzen zu können, sieht die NWS einen Aufbau von Erzeugungskapazitäten von 5 GW bis 2030 und weiteren 5 GW bis 2035 vor. Die Ziele bis 2030 wurden durch den Koalitionsvertrag 2021 geschärft, die neue Zielstellung ist die Erreichung von 10 GW Elektrolysekapazität bis 2030. Bis 2030 wird mit einer Nachfrage von ca. 90 bis 110 TWh gerechnet, Um die Versorgungssicherheit sicherstellen zu können, setzt die Bundesregierung auch auf internationale Kooperationen.

Der globale Wasserstoffmarkt sieht sich mit einem „Henne-Ei-Problem“ konfrontiert. Industrie und Verkehr sind grundsätzlich dazu bereit, ihre Prozesse auf Wasserstoff umzustellen. Jedoch ist die benötigte Menge des Energieträgers derzeit nicht verfügbar, da nicht ausreichend Erzeugungskapazitäten vorhanden sind. Investitionen in den Kapazitätsaufbau verzögern sich, da die Abnehmer noch nicht bereitstehen. Daher besteht die Herausforderung darin, die Wertschöpfungskette simultan aufzubauen, um Investitions- und Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten. Internationale und europäische Zusammenarbeit ist hierfür essentiell.

Die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff ist gekoppelt an die optimale Nutzung und den Ausbau erneuerbarer Energiesysteme. Länder wie Deutschland verfügen über innovative Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien und ‘Power-to-X Technologien‘. Es fehlt ihnen aber an den Produktionskapazitäten, auch aufgrund geographischer Gegebenheiten in Hinblick auf erneuerbare Energiequellen, insbesondere Solar- und Windenergie. Für andere Länder ist es genau umgekehrt. Mit internationaler Kooperation und gemeinsamen Anstrengungen können gegenseitige Vor- und Nachteile bei der Wasserstoffproduktion ausgeglichen und somit Win-Win-Situationen und Synergien im Kampf gegen den Klimawandel erzielt werden.

Die internationale Gemeinschaft arbeitet daran, durch regulatorische Maßnahmen und Förderinstrumente die notwendigen Rahmenbedingungen für den Markthochlauf zu schaffen. Ein beispielhaftes europaweites Förderinstrument ist das IPCEI-Verfahren (Important Project of Common European Interest). Der Projekt-Status als „IPCEI“ ermöglicht es EU-Mitgliedstaaten, Vorhaben in einem besonderen Umfang zu fördern. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette beteiligen sich mehrere hundert Unternehmen europaweit an dem IPCEI-Programm. Zudem wird durch IPCEI sichergestellt, dass die geförderten Unternehmen untereinander Partnerschaften auf europäischer Ebene eingehen und die EU als Ganzes, in Form von sogenannten Spill-Over-Effekten, von den Subventionen profitiert. Vor allem die Erzeugung von Wasserstoff, Wasserstoffinfrastruktur und die Nutzung in der Industrie und für Mobilität stehen im Zentrum des IPCEI.

Hierfür hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt, bei dem bis zum 19.02.21 rund 230 Projektskizzen mit geforderten Fördersummen von etwa 44,5 Mrd. € eingereicht wurden. Hieraus wurden mit Unterstützung von Projektträgern und unter Einbeziehung der Bundesländer 62 Projekte vorausgewählt mit einer geplanten Investitionssumme von insgesamt rund 33 Mrd. € und angefragten Förderbeträgen in Höhe von10,5 Mrd. €.  Nach einem EU-weiten Matchmaking Prozess, welcher dazu diente die nationalen Einzelprojekten zu europäischen Wertschöpfungsketten zu integrieren, werden die Projekte nun durch die Europäische Kommission beihilferechtlich geprüft.

Auf der internationalen Ebene strebt Deutschland zudem an, die bestehenden Energiepartnerschaften sowie die Zusammenarbeit mit den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und der Internationalen Klimaschutzinitiative zur Schaffung von Wasserstoff-Marktkapazitäten zu nutzen. Die Energiepartnerschaften dienen zum Beispiel. dem Ausbau erneuerbarer Energien in den Partnerländern und eröffnen zudem Exportchancen für deutsche Unternehmen.

Zur Unterstützung der Entwicklung internationaler Wasserstoffprojekte bietet der Bund eine Vielzahl an Programmen und Fördermaßnahmen an. Das folgende Informationsprodukt enthält eine Übersicht für deutsche und internationale Stakeholder: Zum Download

Ansprechpartnerin

Franca Pompeÿ

Teamleiterin Internationale Kooperationen

T: +49 30 66 777 - 770
F: +49 30 66 777 - 699
franca.pompey(at)dena.de