Die H2-Infrastruktur stellt eine Schlüsselaufgabe beim Aufbau einer nachhaltigen und robusten Wasserstoff-wirtschaft in Deutschland dar.
Hierbei geht es in erster Linie um den Transport und die Speicherung des Wasserstoffs. Dieser wird voraussichtlich zum überwiegenden Teil im energiereichen Norden Deutschlands produziert oder importiert und von dort aus verteilt. Über ein bundesweite H2-Gasnetz sollen industrielle, öffentliche und private Abnehmer mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Insbesondere im Westen und im Süden Deutschlands wird für die industriereichen Gebiete eine erhöhte Menge Wasserstoff benötigt.
Große Mengen Wasserstoff lassen sich kostenoptimal durch Pipelines transportieren. Je nach prognostiziertem Mengenbedarf, wird von den deutschen Fernleitungsnetzbetreibern ein visionäres Pipelinenetz von ca. 6.000 Kilometer [1]in Deutschland geplant. Der überwiegende Teil lässt sich durch eine Umwidmung des bestehenden Erdgasnetzes realisieren. Wasserstoff und Erdgas haben allerdings nicht die gleichen physikalischen Eigenschaften. Das bedeutet, dass die vorhandenen Pipelines technisch umgerüstet werden müssen. Neben der Umwidmung muss ein gewisser Teil des Netzes neu ausgebaut werden, um zum Beispiel Produktionsstätten an der Nord- und Ostsee einzubinden. Wobei der Umbau einen deutlich größeren Anteil ggü. dem Neubau haben wird.
[1] FNB Gas
Mit Hilfe der Infrastruktur soll in Zukunft aber nicht nur klimaneutraler Energie bereitgestellt werden. In Gasspeichern kann Wasserstoff gespeichert werden, der an energiereichen Tagen aus überschüssigen, erneuerbaren Strom per Elektrolyse produziert wird. In energieintensiven Zeiträumen, in der Nacht oder im Winter, wenn keine Sonne scheint oder kein Wind weht, kann der überschüssige Wasserstoff dann in Strom umgewandelt werden. Dadurch kann das Gesamtenergiesystem geregelt und harmonisiert werden.
Für die lang- oder kurzfristige Lagerung von Wasserstoff werden in Zukunft in erster Linie unterirdische Kavernenspeicher verwendet, die sich in rund 1.000 Meter Tiefe [2]befinden. Auch diese können durch technische Umrüstung aus bestehenden Erdgasspeicher umgewidmet werden. Die bestehenden Anlagen reichen nicht aus, um die benötigte Wasserstoffwirtschaft zu gewährleisten. So sollen in Zukunft mehrere neue und größere Kavernen mit Volumina bis zu 500.000 Kubikmetern2 geschaffen werden.
[2] https://www.erneuerbareenergien.de/energiewende-20/speicher/versorger-ewe-nicht-so-schwierig-wasserstoff-erdgas-kavernen-speichern
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